Nachdem bereits das ART Dresden im Oktober eine Einschätzung der Brandanschlagserie dieses Jahres veröffentlicht hatte, wurde just ein anonymes Statement auf dem linken Medienportal Indymedia veröffentlicht.
Einige Gedanken zu den Brandanschlägen in Dresden
Vom 18. – 29. August ereignete sich in Dresden eine Serie von Brandanschlägen auf linke Wohnprojekte und jüdische Kultur. So wurden die „Praxis“, die Robert-Matzke-Strasse 16 und der Neue Jüdische Friedhof, Ziele feiger Naziattacken, wobei es bei den Übergriffen auf die Wohnprojekte nur glücklichen Umständen zu verdanken ist, das niemand körperlich zu Schaden kam. Spontan folgte eine Welle der Solidarität. In Form von tatkräftiger Unterstützung vor Ort, Geldspenden, Feuerlöschern, bis hin zum Ausrüsten mit neuen Feuermeldern brachten sich GenossInnen helfend mit ein und ließen Solidarität praktisch werden.
An dieser Stelle nochmal ein grosses DANKE an alle, die ihren Arsch nicht nur zum Palavern
hochgekriegt haben!
Nachdem der dritte Brandanschlag verübt wurde, sah sich auch die herrschende Politik genötigt, Stellung zu beziehen, wobei kräftig Lippenbekenntnisse geschwungen wurden.
Helma Orosz, Oberbürgermeisterin und CDU-Zombie hätte wohl politischen Selbstmord begangen, wenn sie nicht floskelmässig die Brandanschläge öffentlich verurteilt hätte, während sie an anderer Stelle kapitalistische Quartiersaufwertung schon fast militärisch abgesichert sehen möchte und krude Integrationspolitik befürwortet, nach der MigrantInnen wirtschaftlich nutzbar sein müssen, um eine gesellschaftliche Legitimation zu erhalten. Bei einer Rede vor dem Stadtrat sicherte sie den betroffenen Projekten finanzielle Unterstützung zu, wobei es wohl nie die Intention gab, dem Taten folgen zu lassen. Ein Antrag der Praxis wurde unter fadenscheiniger Begründung abgelehnt. Das ist wenig verwunderlich; viel mehr bestätigend. So bietet der kleinbürgerliche Klüngel mit seinem Sicherheitswahn die Fassade für den braunen Dreck, der durch Naziübergriffe erst richtig zum Vorschein kommt und die Spitze des Eisberges unübersehbar macht.
In Limbach-Oberfrohna ereignete sich am 13. November der 14. Brandanschlag in Sachsen dieses Jahr was zeigt, dass Übergriffe dieser Art erstens nicht selten sind und Nazis,
mit oder ohne Struktur, nicht effektiv genug bekämpft werden.
Es reicht eben nicht aus, von Plenum zu Plenum zu huschen, ab und zu auf einer Soliparty nen Cocktail zu schlürfen und Minimal zu hören, um die Revolution herbeizufeiern.
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Die folgende Kolumne erschien vor kurzem auf keinverlag.de . Aus gegebenen Anlass wird sie hier noch mal veröffentlicht, um darauf aufmerksam zu machen, dass ab sofort im Stura der TU Dresden ein Reader über studentische Verbindungen (Corps, Burschenschaften, Landsmannschaften etc.) in Dresden kostenlos erhältlich ist. In Kürze wird außerdem eine Online-Version auf der Homepage des Referates für politische Bildung
verfügbar sein.
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Am Montag, dem 22. November, findet in Dresden DAS Bundeswehr-Großevent des Jahres statt. Im Rahmen der Bundeswehrtagung vom 22.-23. November im Hotel Bellevue, bei der es zentral um die Umstrukturierung der Bundeswehr gehen soll, wird am Montag am Königsufer (dort, wo alljährlich die Filmnächste stattfinden) ein Großer Zapfenstreich unter dem Motto „20 Jahre Armee der Einheit“ begangen.
Vor Dresdens barocker Kulisse feiern Dr. Merkel, Freiherr zu Guttenberg und die komplette Bundeswehrführung den Geburtstag der Einheitsarmee mit militärischen Ritualen aus dem 19. Jahrhundert. Die Feierlichkeiten selbst werden höchstwahrscheinlich eine geschlossene Veranstaltung sein, aber die beiden Brücken, die das Gelände einschließen, sowie die gegenüberliegenden Brühlschen Terrassen bieten Platz für die unzähligen Schaulustigen. In Anbetracht dessen, dass die Pressemitteilung der Bundeswehr über diese Veranstaltung erst vor einer Woche herausgegeben wurde, sowie die Terrorhysterie mal wieder einen Höhepunkt erreicht hat, ist zu erwarten, dass das Gebiet weiträumig von Polizei- und Bundeswehrkräften abgesperrt wird.
Treffpunkt für Interessierte:
19:00 Albertplatz (pünktlich!)
P.s.: Haltet Augen und Ohren offen, seid viele, seid laut, macht Stunk – passt auf euch auf!
P.p.s.: An alle Zuhausebleibenden: ihr bekommt eine Live-Übertragung auf ARD…
Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums
Beitrag auf addn.me
14 Uhr – Antifa-Demo durch Cottbuss, am Gladhouse (Straße der Jugend 16, 15 min. vom HBF entfernt)
Liebe Antifas,
aufgrund eines immensen Anstiegs von Nazigewalt in Cottbus und Umgebung, dessen Höhepunkt ein Angriff am 11.11. auf das stadtbekannte antifaschistische Wohn- und Hausprojekt „Zelle79″ darstellt, veranstalten wir unter dem Motto „Es ist immer ein Angriff auf uns Alle! – Nazigewalt stoppen!“ am Samstag den 27.11. eine Antifaschistische Demonstration durch Cottbus.
Die Gewaltspirale der Angriffe auf linke Strukturen und Personen wird zu einem „ostdeutschen Trend“ – über den wir nicht nur Tatenlos berichten wollen!
Kommt Alle zu „unserer“ Demonstration am 27.11. nach Cottbus und unterstützt uns im Kampf gegen die Nazigewalt in Südbrandenburg!
Hoffentlich sieht mensch sich am 27.11. in Cottbus,
Mit antifaschistischen Grüßen,
Antifa Cottbus – www.antifa-cottbus.de
Liebe Freunde/ Freundinnen,
nach 2,5 Jahren Zusammenarbeit haben sich die verschieden Gruppen und AKs des Libertären Netzwerks Dresden nun auch zu einem gemeinsamen Internetauftritt entschlossen. Dieser beinhaltet nicht nur die schon vorhandenen Dokumentationen und inhaltlichen Arbeiten der einzelnen Gruppen, sondern auch gemeinsame Aufrufe, Downloads und eine Rubrik mit inhaltlichen Artikeln einzelner Verfasser*innen aus dem Netzwerk.
Ihr erreicht die neue Website unter libertaeres-netzwerk.info, über Verlinkungen würden wir uns freuen. Feedback und Anfragen könnt ihr weiterhin wie gewohnt an linetdd@riseup.net senden.
MaG,
Libertäres Netzwerk Dresden
Quelle: A-Infos
Eine paar kurze Notizen Ãber diesen Fall: Am 21.10. wurde in Grossbritannien ein langjähriger Aktivist als Polizist enttarnt. Er hat auch auÃerhalb des UK viele Kontakte zu radikalen Bewegungen gehabt, unter anderem nach Berlin. Es handelt sich um Mark „Stone“, auch „Flash“ genannt. Sein richtiger Name ist Mark Kennedy. Er war nach eigenen Angaben von 2000 bis Ende 2009 als Polizist tätig und gleichzeitig als Aktivist stark aktiv. Auch vor dem Jahr 2000 war er bei der britischen Polizei tätig, deshalb handelt es sich bei ihm nicht um einen üblichen „Informanten“ oder angeworbenen „Spitzel“, sondern um einen Polizisten in Reinnatur.
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„…Beide verfügen über eine verrückte Kreativität, beide sind ohne Moral, nur getrieben von der Kraft der Freiheit.“
- joseph beuys
ich war samstag im knast. theater gucken.
in der jva zeithain, 60 km nordwestlich von dresden, bei riesa.
in der ankündigung hieß es:
„NACHT EINSCHLUSS – Bewegungstheater frei nach „Göttliche Komödie“, Künstlerische Leitung: Jacqueline Hamann, Alexej Merkushev. Mit dieser Theaterproduktion begeben sich 12 Gefangene frei nach Dantes Visionen auf ihre Reise durch die Hölle. Erzählen Phantasien, aber auch erlebte Wirklichkeiten.“

durch gefangene realisiertes kunstprojekt an einer alten restmauer mit fliesen
der abend war… beeindruckend. zuerst die ankunft: wir durften keine handys, keine waffen, drogen usw. mit reinnehmen, klar. mussten unsere persos abgegeben (außerdem war eine vorherige telefonische namentliche anmeldung pflicht gewesen), bekamen dafür eine besucher*innenkarte. wir mussten aber nicht durch die überall aufgestellten metalldetektoren, womit uns schon mal mehr vertrauen zuteil wurde als z.b. angehörigen, die insassen besuchen wollen. dann mussten wir auf den schließ-menschen warten, der die vielen türen jeweils vor uns auf- und direkt hinter uns wieder zuschloss. leichte beklemmungen angesichts des von hohen zäunen durchzogenen hofes. verschlossene türen. erträglich, solange mensch weiß, in zwei stunden wieder gehen zu können.
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kreis
zahnräder greifen ich ist kalt
stahlblaue waffe entgleitet wie öl
zylinder kolben pfeifen weg
das förderband produkt gepackt
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Dem umstrittenen Bahamas Autor Jussuf Wertmullah, bekannt durch Artikel wie Infantile Inquisition
oder auch seine aktuellen Anmerkungen zum Thema Definitionsmacht wurde ein Vortrag im Leipziger Conne Island untersagt. Die AG No tears for krauts hat dazu einen pointiert polemischen Text veröffentlicht, welcher eine Perspektive auf diese Debatte liefert.
Was davon zu halten ist, ist euch überlassen.
Nicht untersagt wurde allerdings der Bini Adamczak Vortrag:
Mittwoch, 17.11.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Von der Revolution der Geschlechterordnung zum Mütterchen Russland
im Rahmen der INEX Reihe: Das Ende des Kommunismus.
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Was die Streitigkeiten in Leipzig noch für Früchte tragen, darf gespannt abgewartet werden.
Dieser und ähnlicher Fragen soll im November beim Café Négation nachgegangen werden.
Die Jour Fixe Initiative (Berlin) referiert zu den Themen Nationalismus, Migration und Nomadentum. Der Ankündigungstext verspricht einen spannenden Vortrag.
*Sonntag, 21.11.10
*15h Praxis Löbtau
Nomadentum statt (nationale) Identität?
Eine Denkfigur und ihr Verhältnis zum Nationalismus
Wanderungs- und Fluchtbewegungen stellen fast immer das Konzept von nationaler Identität in Frage. In den meisten Fällen tun sie dies jedoch nicht bewusst. Wanderungs- und Fluchtbewegungen können mit dem modischen Begriff des Nomadischen beschrieben werden. Dieser Begriff umfasst in den aktuellen Diskursen die diversen Bilder der Mobilität innerhalb des frühen und späten Kapitalismus. Er beinhaltet sowohl die freiwillige – wenn es sie auch nur selten gibt – als auch die erzwungene Mobilität aus den unterschiedlichsten Motiven. Gemeinsamkeit aller nomadisierenden Subjekte ist allein diese Mobilität. Die Faszination über das und die Abwehr des Nomadischen sind beides Grundbestand gesellschaftlicher Diskurse und Prozesse des 20. Jahrhunderts
Identität setzt die Konstruktion von Konstanz und Ordnung voraus, die das Nomadische scheinbar ins Wanken bringt. Oder ist das Nomadische die scheinbar kritische Affirmation der spätkapitalistischen Zerstörung von Subjektivität? Ist Identität nur als dialektischer Begriff zu verstehen, der fest und flüssig, territorial, de- und reterritorialisiert, also im Prinzip alles sein kann?
Ob die Weigerung, sich mit der eigenen Nation zu identifizieren, zu einer nomadischen Subjektivität, d.h. keiner festen und homogenen Identität führt und diese uns wiederum Fluchtlinien aus der spätkapitalistischen Realität schlagen lässt, bleibt aber nach wie vor der politischen und diskursiven Praxis vorbehalten.
Am 11.11. findet im Rahmen des OAT ein Vortrag zu den Libertären Tagen, ihrer Zielsetzung und den Ereignissen statt. Dabei wird auch die Broschüre zum Thema und die Webseite des Libertären Netzwerks Dresden vorgestellt.
20 Uhr – AZ Conni
An der TU Dresden finden vom 08.11.2010 bis 12.11.2010 Aktionstage gegen Homophobie und Sexismus statt. Das mit vielen interessanten Veranstaltungen gespickte Programm, kann auf der Seite des Stura angeschaut werden.
Besonders der Vortrag von Heinz-Jürgen Voß, welcher erst im Oktober beim Café Négation einen Workshop über Queer Theory und Kapitalismuskritik geleitet hat, sei ans Herz gelegt:
Donnerstag, 11.11.10 // 18:30 @ HSZ E 05
Vortrag: Was ist „natürlich“ an Geschlecht?
In Sache Geschlecht gibt es keine der Gesellschaft vorausgehende „Natürlichkeit“. Der Vortrag richtet den Blick auf historische und aktuelle biologische Geschlechtertheorien, die
uns das Gegenteil weismachen wollen.
siehe auch: audioarchiv
Am selbigen Abend gibts im Bärenzwinger auch noch eine tolle Gender Trouble Party, unter anderem mit Konzert von Prinzessin Hans.

Montag, 08.11.10
19:30 AZ Conni
Es soll Raum und Zeit für Kritik, Anmerkunegn, Ergänzungen, Perspektiven und sonstiges geben.
Um inhaltlich etwas mehr als die subjektiven Demoerinnerungen mitzubringen sind hier einige der Redebeitrage gesammelt. Wer die Liste noch erweitern kann und will, kann das gerne tun. (Insbesondere das Flugblatt der AG Gesellschaftskritik wäre an dieser Stelle noch interessant.)
Der Aufruf des Antikap-Block:NiewiederMehrwert
Black Monday: Finanzkrise und Krise des Kapitalismus
Antifaschistische Hochschulgruppe Dresden: Wir sind nix wert!