Auch in diesem Jahr organisiert das Referat für politische Bildung (Stura TU Dresden) zusammen mit der Vernetzung politischer Hochschulgruppen eine Ringvorlesung. Dieses Mal wird das Thema Globalisierung näher beleuchtet. Die meisten der angekündigten Vorträge (u.a. mit Stephan Grigat, Gerhard Scheit und Justin Monday) versprechen interessante Inhalte und vielleicht auch Diskussionsstoff. Die Vorlesung steht dabei allen Interessierten, egal ob StudentIn oder nicht, offen. Weitere Infos und eine Übersicht der einzelnen Veranstaltungen gibt es auf der Homepage des Referats für politische Bildung.
Archiv der Kategorie '(libertäre) Bildung'
Aus gegebenem Anlass gibt es an dieser Stelle die Möglichkeit, Meinungen, Ideen und Perspektiven für dieses Blog auszutauschen.
Die Frage nach dem Sinn und Unsinn des Anarchia Kollektivs, steht ja schon seit längerer Zeit relativ unausgesprochen im Raum. Um auch die aktuelle weltpolitische Situation miteinzubeziehen, möchte ich mich hiermit noch einmal klar gegen Atomkraft und für aktives Eingreifen der Weltgemeinschaft aussprechen.
Vielen dank für Ihre Aufmerksamkeit.
[edit: 04.04.11
…die kommentarfunktion ist bewusst deaktiviert! welches arschloch mit adminrechten hier auch immer wieder die kommentarfunktion freigibt, dem_der sei nur so viel gesagt: ich lösche alle weiteren komments!]
Das Gefühl des Ozeanischen- Das Opium des Volkes?
Gründe für die Kritik der Religion und die Ablehnung Gottes gibt es viele. Ideengeschichtlich kann dies unterschieden werden in Ablehnung aufgrund der Vernunft, der Natur, der leidenden Kreatur, des Menschen, des Lebens, der Mündigkeit oder der Freiheit. Die Beschäftigung mit Kritik der Religion wird notwendig durch ihre trotzige Allgegenwärtigkeit. ‘Wir sind Papst’ oder die unzähligen Werbeplakate in der Stadt Dresden, welche penetrant zur Nächstenliebe und der Aufnahme von erwarteten Anreisenden für den evangelischen Kirchentag im Juni aufrufen, sind nur wenige Beispiele. Auch die gerade stattfindende Ausstellung ‘Kraftwerk Religion’ im Dresdener Hygiene-Museum ist ein gutes Beispiel für die Aktualität des Glaubens. In jener wird neben marginaler Kritik vor allem eine Individualisierung des Glaubens beschworen durch Einzelinterviews, welche einen subjektiven Blick auf Glauben und Religion vermitteln.
Trotz der die Individuen befreienden Erkenntnisse der Aufklärung und offizieller Säkularisation in den meisten westlichen Nationen boomt der Glaube auf der Ganzen Welt, sei es in Form der großen Weltreligionen oder sei es in Gestalt von spirituellem Kitsch, Yoga oder Esoterik.
Wir wollen mit euch gemeinsam die Grundlagen für eine fundierte Religionskritik erarbeiten, und dies in verschiedenen Workshops, Vorträgen und Diskussionen realisieren.
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Im folgenden sollen einige Gedanken, die mir nach der Lektüre Der Kommende Aufstand im Kopf umherrschwirren, zur Diskussion gestellt werden.
Der recht kurze Text des sogenannten Unsichtbaren Komitee’s wird seit geraumer Zeit, nicht nur in linken Kreisen, sondern auch in der Mainstreampresse, bishin zu TV Sendungen in den USA, heftig diskutiert.
Inhaltlich ist das Werk jedoch nicht sonderlich gewinnbringend an politischen Analysen. Die Basis bildet eine versuchte, aber sehr verkürzte Darstellung des Status Quo, ausgegend von den Unruhen in den französichen Banlieues. Unterteilt in sieben Kapitel bzw. Kreise soll dies eine Einführung und Grundlage bieten. Das Ganze wirkte auf mich allerdings sehr zusammengewürfelt und chaotisch. Unter anderem wird konstatiert, dass in der Postmoderne kein klassisches Proletariat mehr vorhanden sei, da sich die Produktionsstruktur verändert hätte. Auch die Veränderung der städtischen Struktur, die Metropolisierung, wird besonders stark angeprangert. Die sehr dürftigen Gedanken zur Ökonomie, werden immerhin durch einige Seitenhiebe auf die Wirren ‚Anti-Wachstumsideen‘ von Organisationen wie ATTAC ergänzt. Eine tiefgreifende Kritik der politischen Ökonomie, die Kritik an der Proletarisierung der Menschheit oder eine radikale Wertkritik kommen an dieser Stelle eindeutig zu kurz. Ein stärkerer Bezug auf Marxsche Kapitalismuskritik hätte sicherlich nicht geschadet.
Eine äusserst kritisch zu hinterfragende These ist schließlich die, vom vermeintlichen Scheitern der Zivilisation. Dies sei eine Tatsache. Es solle sich des Kadavers der Zivilisation entledigt werden um anschließend eine neue Welt zu errichten.
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Liebe Leute,
nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir uns wieder voller Elan an die Planung der nächsten anarchistischen Buchmesse in Biel/Bienne gemacht. Sie wird 2011 am Wochenende vom 3. bis 5. Juni stattfinden.
Als Betreuerin eines anarchistischen Verlages oder Vertriebes, als AutorIn oder als Mitglied einer libertären Organisation hast du die Möglichkeit, deine Bücher, Broschüren, Pamphlete, Zeitschriften, CDs, Bekleidung an der Buchmesse auszustellen. Grundsätzlich schätzen wir es, wenn du persönlich am Anlass anwesend bist, es gibt aber auch die Möglichkeit, uns Gratismaterial zu senden, damit wir dieses auflegen können. Wir bitten dich in diesem Fall, uns für genauere Informationen via E-Mail zu kontaktieren.
Tische und Stühle stellen wir selbstverständlich ebenso wie eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Um uns die Planung zu erleichtern, sind wir froh, wenn du bereits bei deiner Anmeldung angibst, wie viele Tische du ungefähr benötigst und wie viele Personen mit dir anreisen werden. Ein Tisch misst ca. 1,6 × 0,8 m. Um die unfallenden Kosten (Raummiete, Werbung etc.) decken zu können, werden wir pro belegten Tisch eine Standgebühr in der Höhe von 20 Franken erheben, die am ersten Ausstellungstag eingezogen werden wird. Sie soll dich aber keineswegs davon abhalten, an der Buchmesse teilzunehmen! Falls du dir den Betrag nicht leisten kannst, melde dich doch bitte bei uns. -->Hier gehts zur Anmeldung für die Büchertische. (mehr…)
Die folgende Kolumne erschien vor kurzem auf keinverlag.de . Aus gegebenen Anlass wird sie hier noch mal veröffentlicht, um darauf aufmerksam zu machen, dass ab sofort im Stura der TU Dresden ein Reader über studentische Verbindungen (Corps, Burschenschaften, Landsmannschaften etc.) in Dresden kostenlos erhältlich ist. In Kürze wird außerdem eine Online-Version auf der Homepage des Referates für politische Bildung
verfügbar sein.
Dieser und ähnlicher Fragen soll im November beim Café Négation nachgegangen werden.
Die Jour Fixe Initiative (Berlin) referiert zu den Themen Nationalismus, Migration und Nomadentum. Der Ankündigungstext verspricht einen spannenden Vortrag.
*Sonntag, 21.11.10
*15h Praxis Löbtau
Nomadentum statt (nationale) Identität?
Eine Denkfigur und ihr Verhältnis zum NationalismusWanderungs- und Fluchtbewegungen stellen fast immer das Konzept von nationaler Identität in Frage. In den meisten Fällen tun sie dies jedoch nicht bewusst. Wanderungs- und Fluchtbewegungen können mit dem modischen Begriff des Nomadischen beschrieben werden. Dieser Begriff umfasst in den aktuellen Diskursen die diversen Bilder der Mobilität innerhalb des frühen und späten Kapitalismus. Er beinhaltet sowohl die freiwillige – wenn es sie auch nur selten gibt – als auch die erzwungene Mobilität aus den unterschiedlichsten Motiven. Gemeinsamkeit aller nomadisierenden Subjekte ist allein diese Mobilität. Die Faszination über das und die Abwehr des Nomadischen sind beides Grundbestand gesellschaftlicher Diskurse und Prozesse des 20. Jahrhunderts
Identität setzt die Konstruktion von Konstanz und Ordnung voraus, die das Nomadische scheinbar ins Wanken bringt. Oder ist das Nomadische die scheinbar kritische Affirmation der spätkapitalistischen Zerstörung von Subjektivität? Ist Identität nur als dialektischer Begriff zu verstehen, der fest und flüssig, territorial, de- und reterritorialisiert, also im Prinzip alles sein kann?
Ob die Weigerung, sich mit der eigenen Nation zu identifizieren, zu einer nomadischen Subjektivität, d.h. keiner festen und homogenen Identität führt und diese uns wiederum Fluchtlinien aus der spätkapitalistischen Realität schlagen lässt, bleibt aber nach wie vor der politischen und diskursiven Praxis vorbehalten.
Nach dem Sommerloch meldet sich im September das Café Négation wieder zurück. Die frisch renovierte Praxis bietet also an diesem Sonntag wieder Raum für Kaffee, Kuchen und Diskussionen. Erwarten wird euch ein Workshop zum Thema Krisennationalismus mit der TOP B3RLIN.
* Wer Zeit und Muße hat kann gerne Kuchen mitbringen*
Ankündigungstext:
Der Staat als ‘last resort’: Krisennationalismus 2010
Als die Krise losbrach, hieß es überall, dass eine “transnationale
Regulation” etc. her muss. Als dann aber die “Rettungspakete” geschnürt
wurden, stellte sich schnell heraus, dass die Staaten auch in der Krise vor
allem Standortpolitik machen (müssen). In der Krise wurde auch die
unterschiedliche nationalökonomische Leistungsfähigkeit der Staaten
offensichtlich. Viele Staaten gerieten durch die kostspieligen
Steuerungsversuche in neue Abhängigkeit von bürgenden und Gläubigerstaaten.
Doch selbst die Staaten, die ihre ordnungspolitischen Wünsche durchsetzen
konnten, bewegen sich in einem Widerspruch: Die Krise soll “bewältigt”
werden, doch die Rückkehr auf einen kapitalistischen “Wachstumskurs” ist
zugleich die Rückkehr zur krisenträchtigen Standortkonkurrenz. Die
ökonomischen wie ideologischen Verwerfungen, die daraus hervor gehen, wollen
wir uns in diesem Workshop ansehen.
Sonntag, 19. September
ab 15h in der Praxis Löbtau.
Quelle: A-Infos
Liebe Anarchisten und Anarchistinnen!
Unserem besten Wissen zu Folge gibt es noch keine umfassende Dokumentation über Anarchismus. Dieses Projekt entwickelt einen Dokumentarfilm, der so wohl eine grundlegende Einführung in den Anarchismus ist, als auch die Geschichte des Anarchismus historisch und global erzählt.
(mehr…)
Diesen Sonntag findet in der Praxis mal wieder das monatliche Café Négation statt.
Was euch erwartet gibt der Ankündigungstext wohl ganz gut wieder, der an dieser Stelle dokumentiert ist:
„Viele von euch kennen Menschen, die in schwierigen seelischen Situationen sind. Nicht nur frühkindliche Erfahrungen spielen dabei eine Rolle, sondern auch oft Stress in Schule, Arbeit oder Repression durch politisches Engagement.
Oft kommt ihr dabei mit psychiatrischen Krankheitsbildern, der entsprechenden medikamentösen Therapie und auch Zwangsmaßnahmen in Berührung.
Das wirft sicher (oft unbeantwortete) Fragen auf.
Was passiert bspw. mit einem Menschen, wenn er „zwangseingewiesen“ wird?
Gibt es alternative Modelle für psychisch kranke Menschen und was bedeutet dies
für die befreundeten Personen?
Eine etwas andere Sichtweise auf psychiatrische Erkrankungen und dem (gesellschaftlichen) Umgang mit den Betroffenen soll offen und in Diskussionen geschaffen werden.
Themenvorschläge:
Streßsituation Zwangseinweisung
Gemeindepsychiatrie
Einblick in die Antipsychiatrie
Kriseninterventionsräume“
…
Sonntag 18.07. // Ab 15 Uhr Praxis Löbtau
nummereins:
Aus den Bildungsprotesten und rund um die Besetzung des Pothoff Baus an der TU Dresden entstanden, lädt die AG Meer nach Wochen der Lektüre, Diskussionen und Ideen zu einem geheimnissvollen Gründungstreffen.
Dienstag 19Uhr AZ Conni.
nummerzwei:
Mittwoch lädt die Antifa Hochschulgruppe Dresden zu einer Lesung von und mit Bini Adamczak’s Buch ‚Gestern Morgen‘, bei der es um Retroperspektive und Zukunft des Kommunismus gehen soll.
Mittwoch, 30.6. um 16.40 Uhr im Hörsaalzentrum der TU DD im Raum E05
nummerdrei
Donnerstag schließlich heißt das Problem Rassismus. Verschiedene Antifaschistische Gruppen laden zur Gedenkveranstaltung und Antifa Demo anlässlich des einjährigen Todestages von Marwa El-Sherbini.
Um den Aufruf zu lesen und für weitere Hintergrundinfos schaut auf die Seite des AK Antifa oder der Antifa Hochschulgruppe
1. Juli 2010, 18 Uhr // Dr.-Külz-Ring – Rathaus Dresden
Morgen werden voraussichtlich tausende Menschen gegen die geplanten Kürzungen von 1,7 Milliarden Euro im Landeshaushalt Sachsens demonstrieren. Zu dieser Protestveranstaltung ruft das Bündnis Mehr Wert auf, an dem sich unter anderem leider auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beteiligt. Trotz dieses fragwürdigen Bündnisses, mit jenen die sonst auf Befehl gerne jeden Protest gegen soziale Ungerechtigkeit ersticken, halten es verschiedene Menschen mit libertärem Weltbild für wichtig, sich mit eigenen Positionen an dem Protest zu beteiligen. Für diejenigen, denen es ähnlich geht, stellen wir eine Flugblatt-Vorlage für den morgigen Tag zur Verfügung: Kürzungen wirksam entgegen treten ODT-Version bzw. PDF-Version.
Der Demonstrationszug gegen Hochschulkürzungen trifft sich 13:00 Uhr am Friedrich-List-Platz (Nähe Hbf. bzw. HTW Dresden), gegen Kürzungen im Jugend- und Sozialbereich erscheint um 15 Uhr an der Sarrasanistraße und um der GdP deutlich zu machen, dass wir für sinnlose Räumungen und neue Schlagstöcke keinen Cent investieren sollten seit ihr eine Stunde später am selben Treffpunkt genau richtig.
Am Mittwoch dem 09.06. ist wieder bundesweiter Bildungsstreik. Überregional wird es, wie auch schon in den Vorjahren, etliche dezentrale Aktionen und Demonstrationen geben. Auch in Dresden. Die Schüler_Innenvernetzung Dresden ruft dafür zu einem Schulstreik auf und mobilisiert zu einer Demonstration auf dem Albertplatz. Unter dem Motto “ Ein anderes Lernen ist möglich“ beginnt die Demonstration 12 Uhr und wird dann 13 Uhr starten.
Ziel ist es, den Unmut über das bestehende Bildungssystem zu äußern, Laut und kraftvoll den Protest aus den letzten Jahren weiter zu tragen und eine so dringend notwendige Veränderung herbeizuführen.
Ob Stundent_Inn, Schüler_In, Lehrer_In, oder Arbeitnehmer_In Bildung geht uns alle etwas an.
Deshalb: Am 9. Juni hinaus aus Schule, Uni oder Arbeit und den Protest auf die Straße tragen!
Seid bunt, laut und unkonform!
Demonstration:
„Ein anderes Lernen ist möglich“
12 Uhr Albertplatz
Freievereinbarungdresden.blogsport.de
Ab dieser Woche arbeiten wir mit dem Magazin Streifzüge zusammen und stellen jeden Monat einen spannenden Artikel zur Diskussion. Der folgende Text ist der aktuellen Ausgabe zum Thema „Freundschaft“ entnommen. Diese und die nächsten Nummern der Monatsstreitschrift (zu den Themen Staat, Fremd, Gutes Leben) erhaltet ihr natürlich im Buchladen Koenig Kurt und als Leseexemplar im Infoladen.
Verstehen als Vernichtung des Anderen
Streifzüge 48/2010 / von Marianne Gronemeyer, Vortragsmanuskript Linz 2003, gekürzt
Ich beginne mit dem merkwürdig schillernden und in seiner Herkunft äußerst zwiespältigen deutschen Wort Gast. Vom Gast nehmen wir normalerweise an, dass er der gern gesehene ist, der, den wir geladen haben, auf den wir vorbereitet sind, dessen Erscheinen zu einem Fest wird. Aber dieser Gast fordert ja meine Gastfreundschaft nicht heraus. Die wird vielmehr erst auf die Probe gestellt, wenn der unliebsame Gast auf der Türschwelle steht und Einlass begehrt. Vielleicht bittet er nicht einmal darum, sondern ist nur einfach da und sein bloßer Anblick enthält die Aufforderung, ihm Einlass zu gewähren. Vielleicht empfinde ich ihn nur als störend, er beansprucht meine Zeit und meine Aufmerksamkeit, die ich anderen Dingen zuwenden wollte, er schafft mir Ungelegenheit, Unbequemlichkeit, unterbricht das gutgeordnete Ganze eines gewohnten Tageslaufs.
Womöglich macht er mir aber auch Angst. Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nichts von ihm. Vielleicht ist es ihm gar nicht um Gastfreundschaft zu tun. Vielleicht will er ganz anderes als ein Lager, eine Kerze und ein Stück Brot, jene Utensilien, die, wie Ivan Illich schreibt, einmal in jedem christlichen Haus bereitgehalten wurden für den unverhofften Ankömmling. Vielleicht hat er es auf mein ganzes Hab und Gut abgesehen und seine Bedürftigkeit ist eine betrügerische Verkleidung. Die vielen „Vielleichts“, Inbegriff der Unwägbarkeit, machen das ganze Unbehagen fühlbar.